Schlupfwarzen - eingezogene Brustwarzen

Bei nach innen gerichteten, eingezogenen Brustwarzen spricht man von Schlupfwarzen oder auch Hohlwarzen.

Bild einer Brust mit eingezogener Schlupfwarze

Ursachen

Die Ursachen liegen meist an verkürzten Milchgängen, durch die eine oder aber auch beide Brustwarzen nach innen gezogen werden. Als eine mögliche Erklärung hierfür sehen Mediziner, dass die Brüste schneller wachsen als die Drüsengänge. Dies ist medizinisch gesehen völlig harmlos. Nur wenn sich eine vorher nach außen gerichtete Brustwarze plötzlich nach innen stülpt, sollte zur Sicherheit ein Frauenarzt aufgesucht werden, um eine Entzündung oder andere krankheitsbedingte Veränderungen ausschließen zu können. Schlupfwarzen können temporär auch nach einer Schwangerschaft oder nach dem Abstillen auftreten. Der Grund ist, dass sich durch den Milcheinschuss die Haut und das Bindegewebe der Brüste dehnt und sich erst wieder zurück entwickeln muss. In so einem Fall kann es also auch nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Brustwarzen wieder nach außen aufrichten. Eine Schwangerschaft kann aber auch den entgegengesetzten Effekt haben, dass sich bei Frauen mit Schlupfwarzen vor der Schwangerschaft die Milchgänge so geweitet haben, dass die Brustwarzen nach außen gestülpt bleiben.

Auswirkungen

In erster Linie können Schlupfwarzen Frauen psychisch belasten, wenn sie diese als ein kosmetisches Problem und Makel ansehen und dadurch ihr Selbstbewusstsein darunter leidet. Dieses Schamgefühl kann soweit führen, dass man vermeidet sich vor dem Partner auszuziehen oder im Extremfall deswegen ganz von einer Partnerschaft absieht.

In einigen Fällen können sich die Hautsäckchen über den eingezogenen Warzen auch regelmäßig entzünden, was sehr schmerzhaft sein kann.

Zu Problemen kann es auch beim Stillen kommen, wenn das Baby nicht richtig an den den Brüsten saugen kann.

Behandlung

Schlupfwarzen können je nach Ausprägung sowohl operativ, wie auch auf verschieden andere Arten behandelt werden.

Operation

Eine Operation verspricht in den meisten Fällen einen dauerhaften Erfolg und die OP wird meist ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. In der Regel wird unterhalb der Brustwarze ein kleiner Schnitt durchgeführt und diese dann vom übrigen Brustgewebe und den Milchgängen durch weitere Schnitte getrennt, so dass sie nicht mehr nach innen gezogen wird. Anschließend wird die Haut direkt um die Brustwarze so vernäht, dass ein erneutes Zurückziehen verhindert wird.

Da bei dieser Art der Operation die Milchgänge durchtrennt werden, sollte sie nur durchgeführt werden, wenn kein Kinderwunsch (mehr) besteht, da das Stillen danach nicht mehr möglich ist.

Natürliche Behandlung

Da jede Operation mit Risiken behaftet ist, ist es ratsam zunächst alternative Methoden auszuprobieren, um die Brustwarzen aufzurichten.

Niplette

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Die Niplette der Firma Philips ist eine Art Fingerhut, in den die nach innen gekehrte Brustwarze durch einen Vakuumeffekt hinein gesogen wird und die verkürzte Milchgänge so im Laufe der Zeit gedehnt werden. Wenn die Philips Avent Niplette über einen längeren Zeitraum regelmäßig angewendet wird, kann sie dauerhaft Abhilfe bei Schlupfwarzen schaffen.

Piercing der Brustwarzen

Eine weitere Methode zur Korrektur von Schlupfwarzen ist ein Brustwarzenpiercing durch das die Brustwarze am Zurückziehen gehindert wird. Ob dies zu einer dauerhaften Korrektur führt, ist im Einzelfall unterschiedlich. Auch wenn beim Piercen die Milchgänge unversehrt bleiben und das Stillen weiterhin möglich ist, sollte dieser Eingriff nur von erfahrenen Piercern durchgeführt werden, da das Risiko von Entzündungen oder Durchblutungsstörungen besteht.

Brustwarzenvergrößerung

Eine weitere nicht operative Methode, um Schlupfwarzen zu korrigieren ist die Vergrößerung der Brustwarzen. Hier wird das Gewebe z.B. mit Hyaluronsäure unterspritzt. Diese Art der Behandlung wirkt aber nicht dauerhaft und der Eingriff muss jährlich wiederholt werden.